Die FeLV Infektion
Wird durch das „Feline Leukämie Virus“ (FeLV) hervorgerufen, wurde früher als „Leukose“ bezeichnet. Heute weiß man aber, dass der Lymphdrüsenkrebs, die eigentliche Leukose, im Regelfall nicht durch FeLV hervorgerufen wird. Das Virus findet sich vor allem bei Katzen, die Freigang haben. Es wird im Speichel, im Nasensekret und im Urin ausgeschieden und kann besonders bei Bissverletzungen übertragen werden. Da das Virus mit dem Speichel übertragen wird, wird es aber auch beim gemeinsamen Fressen aus dem selben Napf weitergegeben.
Erkrankte Tiere sterben meist an einer Folgekrankheit der unheilbaren Blutarmut (Anämie), seltener auch an Blutkrebs (Leukämie) oder an Tumoren. Die Verminderung der leistungsfähigen Abwehrzellen im Blut begünstigt außerdem die Ausbreitung eigentlich harmloserer Krankheiten, wie Zahnfleischentzündungen, Bindehautreizungen oder Bronchitis.
Gegen FeLV gibt es eine Impfung.
Wie bei anderen Impfungen auch, wird zunächst eine Grundimmunisierung und dann eine Auffrischungsimpfung nach vier Wochen durchgeführt. Danach erfolgt immer nur noch eine Impfung in jährlichem Abstand. Ihrer Tierarztpraxis genügen ein paar Tropfen Blut, um in einen Schnelltest festzustellen ob Ihre Katze das Virus beherbergt. Er zeigt an, ob sich aktive Viren im ihrem Blut befinden. Sollten sich tatsächlich Viren im Blut der Katze finden, muss die Katze nach einer Frist von 6 Wochen erneut getestet werden. Erst dann kann man sehen, ob immer noch Viren (Antigene) im Blut sind.
Und nur dann ist die Katze tatsächlich als FeLV positiv anzusehen. Eine „FeLV – positive“ Katze muss NICHT eingeschläfert werden, wenn sie nicht schon insgesamt so krank ist, dass kein katzengerechtes Leben mehr möglich ist. Da aber jetzt bekannt ist, dass sie lebenslang das Virus ausscheiden wird, sollte sie keinen weiteren Kontakt mehr zu nicht erkrankten Katzen haben. (kein Freigang). Eine Impfung schützt Katzen, die nicht FeLV – Virusträger sind, nur, wenn nur gelegentlicher, nicht aber, wenn dauerhafter Kontakt zu „positiven“ Katzen besteht.
Der „Katzen AIDS“ (FIV)
Wird vom „Felinen Immundefizienz Virus“ verursacht. Genau wie bei der menschlichen AIDS-Infektion dauert es eine Weile, bis eine Katze sichtbar erkrankt.
Es sind hauptsächlich ältere Kater betroffen, denn dieses Virus wird vornehmlich im Speichel ausgeschieden und durch Bisswunden beim Kämpfen übertragen. Die wichtigste Vorbeugemaßnahme ist deshalb die rechtzeitige Kastration, damit Ihr Kater erst gar kein ausgeprägtes Revierverhalten entwickelt.
Da das Virus das Immunsystem zerstört, sind infizierte Katzen ebenfalls viel anfälliger für „normale“ Krankheiten. Besonders häufige Anzeichen für das Vorliegen einer Katzen-AIDS- Infektion sind Zahnfleischentzündungen, schlecht heilende Wunden und chronische Erkrankungen der Blase.
Gegen FIV kann man nicht impfen.
FIV – positive Katzen sollten nicht mehr nach draußen gehen, damit sie sich nicht andere Krankheiten einhandeln. Sie sollten nicht mehr gegen andere Krankheiten geimpft werden, weil das ihr Immunsystem durcheinander bringt und keine Medikamente erhalten, die das Immunsystem beeinflussen (wie etwa Cortison oder „Paramunitätsinducer“)
Vorsorgetermine wie regelmäßige dreimonatliche Wurmkuren sollten besonders genau eingehalten werden. Mindestens einmal jährlich ist die Kontrolle von Nieren- und Leberwerten angezeigt, die Aufschluss über die weitere Lebenserwartung infizierter Katzen gibt. Sie liegt bei entsprechender Pflege etwa zwischen 2 und 7 weiteren Lebensjahren..Die Katzen, die FIV – Infektion haben, sterben bei guter Pflege im selben Alter und an denselben Krankheiten, wie andere Katzen auch!
Die „Feline Infektiöse Peritonitis“ ( FIP )
Wird durch eine Mutation des eigentlich harmlosen Darmvirus „Felines Corona Virus“ (FCoV) hervorgerufen.
Dieses Darmvirus ist weit verbreitet und NUR das FCoV ist ansteckend. Es führt, wenn überhaupt lediglich zu mildem Durchfall und kurzzeitlicher Appetitlosigkeit. Die tödliche FIP entwickelt sich nur bei einigen wenigen Katzen. Das harmlose Virus mutiert und kann von den körpereigenen Abwehrzellen nicht zerstört werden.
Die FIP tritt häufiger bei jungen Katzen unter 1 Jahr auf, und sie befällt vor allem das Bauchfell (Peritoneum) und das Brustfell. Diese entzünden sich und bilden entweder viel Flüssigkeit (feuchte Form) oder kleine Knötchen (trockene Form). Die augenfälligen Krankheitsanzeichen sind Augenveränderungen, Lähmungen, Bauchauftreibung oder Organschäden. Oft sind die Anzeichen anfangs nicht ausgeprägt, so dass die Diagnose sehr schwierig zu stellen ist.
Da der Bluttest den man zur VIP Diagnose durchführt, nur Antikörper gegen FCoV nachweisen kann, und viele Katzen eben genau dieses Virus ohne Probleme beherbergen und nicht an VIP erkranken ist die einzige Diagnosemöglichkeit für nicht-feuchte Formen die mikroskopische Untersuchung seines Stückchens Gewebe.
Was geschieht mit einer FIP „positiven“ Katze?
Durch normalen Kontakt unter den Katzen kann das mutierte FIP Virus NICHT übertragen werden, (nur das FCoV). Infektiös ist nur die im Tier befindliche Flüssigkeit, die man einem anderen Tier einspritzen müsste. Erst wenn die Krankheit zu unbehandelbaren Lebenseinschränkungen führt, muss die Katze eingeschläfert werden.
Wenn die FIP Erkrankung erst einmal ausgebrochen ist, ist sie unheilbar.
Impfungen sollen normalerweise bewirken, dass sich Antikörper gegen einen Erreger bilden. Da aber die FIP Erkrankung gerade dadurch gekennzeichnet ist, dass sich aus den Antikörpern Immunkomplexe bilden, die die Krankheit erst richtig schlimm machen, wäre eine normale Impfung mittels Spritze nicht hilfreich, sondern eher schädlich.
Es gibt aber einen Impfstoff gegen FCoV (fälschlicherweise als FIP – Impfstoff bezeichnet), der in die Nase geträufelt wird und dort, weil er Antikörper nur bei niedrigen Temperaturen entstehen lässt, einen gewissen örtlichen Schutz bietet